Wort zum Sonntag
Gemeinsam an einem Tisch
Gemeinsam an einem Tisch, das ist das Motto der Nagolder Vesperkirche, die in diesem Jahr vom 9. Bis 23. Februar in der Friedenskirche stattfindet. In der Vesperkirche sitzen Menschen an einem Tisch, die sich oft noch nicht kennen. Wer sich an einen Tisch in der Vesperkirche setzt, dem fällt auf, dass man hier nicht allein bleibt. Hier sitzt man gemeinsam an einem Tisch. Ein freundlicher Blick, ein netter Gruß. Jemand, der sich um die Menschen am Tisch kümmert, fragt: „Was möchten Sie gerne trinken?“ oder „Darf ich Ihnen Ihr Essen bringen?“ Und ich weiß, da steht jemand vor mir, der das in seiner Freizeit tut. Es könnte eine Lehrerin sein, ein Schüler oder jemand aus der Stadtverwaltung. Es könnte sein, dass mich jemand aus meiner Kirchengemeinde bedient oder aus einer anderen Kirche in Nagold. Ich bekomme das Gefühl vermittelt: Herzlich Willkommen – schön, dass du da bist. Dieses „Schön, dass du da bist!“ – Gefühl ist wertschätzend. Diese Wertschätzung ist es auch, die mir ein gutes Gefühl gibt, an einem Tisch mit fremden Menschen zu sitzen. Egal wer als Gast in die Vesperkirche kommt: Er oder Sie geht mit dem Gefühl, dass man Willkommen war: Schön, dass es dich gibt! Diese Haltung wird von den Mitarbeitern der Vesperkirche gelebt. Sie wollen den Menschen eine gute Zeit schenken. Ihren Tag beginnen sie mit einer Andacht. Sie besinnen sich, um den Menschen mit Wertschätzung begegnen zu können. Diese Willkommenskultur breitet sich unter den Gästen aus. Man spricht sich an, man reicht das Besteckt herum, man erfährt vom anderen etwas, und wenn es nur der Name ist. So können sich kleine Gespräche entwickeln und man geht nicht nur mit vollem Bauch nach Hause, sondern auch mit neuen Bekanntschaften. Wenn ich in der Zeit der Vesperkirche durch Nagold gehe, dann kann es sein, dass ich jemandem begegne, mit dem ich gemeinsam an einem Tisch saß. Dann strahlen Augen und man grüßt sich freundlich. Gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, das tat auch Jesus gerne. Es gibt viele Geschichte von Jesus, die sich an einem Tisch zutrugen. Die bekannteste ist wohl das letzte Abendmahl. Bei diesem Essen gab Jesus uns sein Vermächtnis. Er sagte: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Wenn wir nun in der Vesperkirche gemeinsam an einem Tisch sitzen, dann ist Jesus in unserem Gedächtnis – zumindest bei uns Christen.
