Geschichte

Die Kirche St. Johannes der Täufer in Rohrdorf geht auf die Johanniterkomturei 1296 in Rohrdorf zurück und hat eine über 700-jährige Geschichte. Am 25. April 1311 wurde lt. Weiheurkunde die Kirche gemäß der Leitfigur des ältesten Ritterordnens, der im Heiligen Land entstand („Souveräner Ordnen des Heiligen Johannes des Täufers vom Spital zu Jerusalem“) dem Heiligen Johannes des Täufers geweiht, und der gesamte Komplex war nach zusätzlichen Erweiterungen der Komtureianlange ab 1441 unter einem Dach. Nach der Reformation 1556 wurde die Kirche fast 200 Jahre lang als Simultankirche von beiden Konfessionen genutzt. Schließlich wurde 1742 die Kirche geteilt: den Chorraum behielt die katholische Gemeinde, das ehemalige Schiff wurde in einem stumpfen Winkel erweitert und dient seither der evangelischen Gemeinde als Gottesdienstraum.

Rohrdorfer Altar: Komtur Georg Bombast von Hohenheim stiftete 1486 einen wertvollen Flügelaltar mit fünf lebensgroßen Schreinplastiken. Der Altar zeigte acht Bilder aus dem Leben Marias und beider Johannese. Er wurde allerdings 1830 als „morsch und stilwidrig“ erklärt und gelangte auf einem Irrweg über Gündringen in die Stuttgarter Staatsgalerie, wo die Altartafeln heute noch zu besichtigen sind. Bei der Innenrenovierung 1996 wurde der Altarraum neugestaltet. 2006 erhielt die Kirche eine neue Orgel und zur 700-Jahrfeier 2011 wurden zwei neue Fenster vom Künstler Tobias Kammerer gestaltet.

Zur Kirchengemeinde gehören neben Rohrdorf die Ortschaften Ebhausen, Ebershardt, Rotfelden und Wenden. Regelmäßige Gottesdienste werden in der Rohrdorfer Kirche St. Johannes der Täufer und in der evangelischen Kirche in Ebhausen gefeiert.