7 Impulse zur Fastenzeit 2025
Impuls zur 3. Woche der Fastenzeit
„Prüft alles und behaltet das Gute“
So lautet die Jahreslosung 2025. Sie passt sehr gut in die Fastenzeit, die ja auch dazu einlädt sein Leben zu reflektieren.
„Prüft alles und behaltet das Gute“
Paulus ermutigt in seinem Brief, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Er ermutigt auch offen für die eigenen Gedanken und die Reflexion des eigenen Lebens zu sein. Als Christinnen und Christen sind wir eingeladen, mit einer offenen und wertschätzenden Haltung im Leben zu stehen, auf unsere Mitmenschen zuzugehen – ohne vorschnell zu urteilen oder abzulehnen.
Doch Offenheit bedeutet nicht, unkritisch alles zu übernehmen. Besonders in Situationen, in denen Druck entsteht oder Überzeugungen in Frage gestellt werden, ist es wichtig, gut abzuwägen. Was entspricht wirklich unseren Werten? Wo bleiben wir uns selbst und unserem Glauben treu?
Die Jahreslosung erinnert uns daran: Unser Glaube schenkt uns Kraft und Weisheit für gute Entscheidungen. Gott eröffnet uns einen weiten Raum, in dem wir unser Leben gestalten dürfen. Zugleich gibt er uns Orientierung, damit wir unter all den Möglichkeiten das Gute entdecken und verwirklichen.
Ein Blick in die verschiedenen Dimensionen unseres Lebens kann uns helfen, unser Leben zu prüfen. Ein erfülltes Leben besteht aus mehr als nur Arbeit. Der Philosoph Martin Seel beschreibt vier Dimensionen menschlichen Handelns: Arbeit, Interaktion, Spiel und Kontemplation. Eine ausgewogene Balance dieser Bereiche ist entscheidend für unser Wohlbefinden.
• Arbeit gibt unserem Leben Struktur, Identität und Sinn. Sie dient dem Lebensunterhalt, fördert Selbstentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe. Doch eine Überbetonung der Arbeit kann das Leben einseitig machen.
- In wie weit passt deine berufliche Arbeit zu deinen Interessen und Fähigkeiten?
- Wie weit erlebe ich meine Arbeit als sinnvoll?
• Interaktion umfasst den Austausch mit anderen Menschen – sei es im beruflichen oder privaten Umfeld. Tiefe, echte Begegnungen bereichern uns und helfen, uns selbst besser zu verstehen.
- Welche Freundinnen und Freunde habe ich, und welche Bedeutung haben sie für mich?
- Wie viel Zeit verbringe ich in Kontakt mit anderen Personen?
- Wie stabil und dauerhaft sind meine Beziehungen?
• Spiel ist zweckfreies, selbstbestimmtes Handeln, das Freude bereitet und uns den Moment bewusst erleben lässt. Es schafft kreative Freiräume und Erholung.
- Welche Freiräume gibt es in meinem Leben für spielerische Aktivitäten (Qualitätszeit)?
- Welche Formen des Spielens haben für mich Vorrang?
• Kontemplation bedeutet achtsames Verweilen – in der Natur, in Kunst oder in spirituellen Erfahrungen. Sie eröffnet neue Perspektiven und fördert innere Ruhe.
- Welche Freiräume gibt es in meinem Leben für Muse und Kontemplation?
- Wie gut gelingt es mir mein Leben täglich ins Gebet zu bringen?
Jede dieser Dimensionen trägt auf ihre Weise zu einem gelungenen Leben bei. Eine bewusste Reflexion hilft, sie in Einklang zu bringen und Überlastung oder Vernachlässigung einzelner Bereiche zu vermeiden.
Wie ist deine persönliche Balance der Lebensdomänen?
Gemeindereferentin Irena Lukesch
Impuls zur 2. Woche der Fastenzeit
Die Fastenzeit – Eine Zeit der Besinnung und Umkehr

In: Pfarrbriefservice.de
Die österliche Bußzeit, auch bekannt als Fastenzeit, beginnt am Aschermittwoch und erstreckt sich über 40 Tage bis zur Karwoche. Diese besondere Zeit erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat, um sich auf seinen Dienst vorzubereiten. Die Fastenzeit ist eine Einladung an uns alle, uns ebenfalls auf das bevorstehende Osterfest vorzubereiten und unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen.
In unseren Kirchen feiern wir am Aschermittwoch Gottesdienste, die den Beginn dieser besinnlichen Zeit markieren. Ein zentrales Element dieser Feier ist das Auflegen des Aschekreuzes auf die Stirn der Christinnen und Christen. Bei der Austeilung des Aschekreuzes wird der eindringliche Satz aus dem Johannes-Evangelium gesprochen: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“. Diese Worte laden uns ein, über unser Leben nachzudenken, umzukehren und unser Vertrauen auf das Evangelium zu setzen.
Die Fastenzeit bietet uns die Möglichkeit, innezuhalten und uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Es ist eine Zeit der Selbstreflexion und der Veränderung. Hier sind einige Fragen, die Sie sich in dieser Zeit stellen können:
- Was kann ich in der Fastenzeit an mir ändern?
Überlegen Sie, welche Gewohnheiten oder Einstellungen Sie überdenken möchten. Gibt es Verhaltensweisen, die Sie loslassen möchten, um Raum für Neues zu schaffen?
- Welche Vorsätze habe ich mir für die Fastenzeit vorgenommen?
Setzen Sie sich konkrete Ziele, die Ihnen helfen, in dieser Zeit zu wachsen. Das können kleine Veränderungen im Alltag oder größere spirituelle Vorsätze sein.
- Schaue ich auf mehr innere Werte?
In einer Welt, die oft von materiellem Streben geprägt ist, bietet die Fastenzeit die Gelegenheit, sich auf innere Werte wie Nächstenliebe, Geduld und Dankbarkeit zu besinnen.
- Oder schaue ich auf materielle, äußere Werte, die schnell vergehen können?
Überdenken Sie, wo Sie Ihre Prioritäten setzen. Was bleibt wirklich bestehen und erfüllt Ihr Leben mit Sinn?
Die Fastenzeit ist nicht nur ein Verzicht auf bestimmte Dinge, sondern vor allem eine Chance zur inneren Erneuerung. Es geht darum, den Blick auf das Wesentliche zu richten und die eigene Beziehung zu Gott zu vertiefen.
Wir laden Sie ein, diese Zeit aktiv zu gestalten und an den Gottesdiensten und Veranstaltungen in unseren Gemeinden teilzunehmen. Gemeinsam können wir diese Reise der Besinnung und Umkehr antreten und uns auf das Osterfest vorbereiten.
Möge die Fastenzeit für uns alle eine Zeit der Hoffnung, des Glaubens und der inneren Transformation sein. Nutzen wir diese Gelegenheit, um unser Leben zu reflektieren und uns auf die Freude und das Licht der Auferstehung vorzubereiten.
Pfarrer Adam Galazka
Impuls zur 1. Woche der Fastenzeit
Bischof Dr. Klaus Krämer, Fastenhirtenbrief zur österlichen Bußzeit 2025
Fastenimpuls zum Aschermittwoch

