Geschichte
Urkundlich erwähnt wurde unsere Kirche anno 820 durch eine Schenkung an das Kloster Lorsch. Die erste Kirche entstand etwa Ende des 6. Jahrhunderts. Im Mittelalter wurden Gemeinden und ihre Kirchen wie Eigentum behandelt und erlebten durch Rechtsstreitigkeiten von Weltlicher und Kirchlicher Macht eine wechselvolle Geschichte.
Seit 1283 gehörte das Dorf Gündringen in den Besitz der Ritter von Dürrenhardt. Von 1441 -1809 gehörte die Kirche zur Johanniter-Kommende in Rohrdorf.
Von 1549- 1644 war Gündringen evangelisch. Bedingt durch den 30jährigen Krieg, Hunger und Pest lebten in Gündringen nur noch fünf Familien.
1666 verliert die Kirche in Gündringen ihre Selbständigkeit bis ins Jahr 1734. Pfarrsitz war in Untertalheim. Das baufällig gewordene Kirchlein wurde 1754 durch eine Kirche im Barockstil ersetzt und durch Bischof von Fugger von Konstanz 1762 geweiht.
1805 wurde die Johanniterkommende in Rohrdorf säkularisiert.Rohrdorf wurde bis 1851 Filialgemeinde von Gündringen.
Am 9.10.1827 brennt die Kirche ab. 1833 Einweihung der neuen Kirche im Rundbogenstil durch Bischof Johann Baptist. ( Auszug aus dem Heimatbuch „ Gündringen Ein Dorf im Steinachtal ).
Der Kirchenpatron Remigius (+ 533) war Bischof von Reims. Wegen der Taufe des Merowinger Königs Chlodwig I. und dessen Frau Clothilde wurde er zum „Apostel der Franken“ und gilt als Wegbereiter des Christentums in Europa.
Am 1.10.1967, dem Gedenktag des heiligen Remigius, wurde unsere jetzige Kirche von Weihbischof Wilhelm Sedlmeier eingeweiht und feierte 2017 ihr 50-jähriges Kirchweihfest. Die neue Kirche und das Pfarrhaus wurden wieder auf den Felsvorsprung des Kirchbergs nach den Plänen der Tübinger Architekten Paul und Helmut Krisch im Geist des 2.Vatikanischen Konzils geplant und gebaut. Das Kirchengebäude und der Turm bestehen aus Stahlbetonwänden. Der Turm ist 27 m hoch. Über dem Turm hinaus ragt ein Kreuz aus Edelstahl.
Die Innenausstattung mit dem mächtigen Altarkreuz, dem Altar, dem Ambo, dem Tabernakel und dem Taufstein wurden von Bildhauer Alfred Appenzeller von Horb-Altheim aus Hochdorfer Sandstein und Bronze entworfen.
Die fünf originalgetreue Kopien der Bildtafeln des „Rohrdorfer Altars“, unsere Pieta, die Heiligenfiguren, der Kreuzweg und die Glocken stammen aus der Vorgängerkirche.
2009 bekam unsere Kirche bunte Glasfenster, geschaffen vom Glaskünstler Dieter F.Domes. Das Altarfenster stellt das Thema: “Das Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, bringt reiche Frucht“ dar. Im Eingangsbereich wird das Symbol „Wasser“ aus der Taufkapelle weitergeführt.
Unzählig viele fleißige Hände arbeiteten am Bau der Kirche,am Pfarrhaus und am11.Mai 1990 eingeweihten Gemeindehaus mit, zum Wohl und Gelingen für eine Gemeinde aus lebendigen Steinen.