Reise nach Indien -2024

Am 16.1. 2024 begab sich eine 25 köpfige Gruppe aus der katholischen Seelsorgeeinheit Oberes Nagoldtal und aus Jena auf den Weg nach Indien. Pater Peter Leonard, der aus dem im Süden Indiens liegenden Bundesstaat Tamil Nadu stammt, hatte die Reise organisiert. Nach dem Flug von Frankfurt über Dubai verbrachte die Gruppe die ersten Tage bei unerwartet kalten Temperaturen in Delhi und Agra. Dort standen das Grabmal Mahatma Gandhis, das Taj Mahal, die ehemalige Residenz Agra Fort und der Sikh Tempel Fatehpur Sikri, in dem täglich tausende Besucher aus der Großküche des Tempels mit Essen versorgt werden, auf dem Programm. Eine spannende Riksha Fahrt vermittelte erste Eindrücke über die z.T. äußerst ärmlichen Lebensbedingungen vieler in den Städten lebender Inder/-innen. Der Weiterflug nach Goa an der Westküste brachte hochsommerliche Temperaturen. Die Häuser in dieser Region zeugen noch von der portugiesischen Kolonialzeit. Der kilometerlange Strand nahe der Hotelanlage bot Gelegenheit zur Erholung. In Alleppey im südlichen Bundesstaat Kerala wartete nach einem anstregenden Tag mit 2 Inlandflügen und mehreren Besichtigungen eine ganztägige Hausbootfahrt in den Backwaters, der Mündung des dortigen Flusses in das Arabische Meer, auf die Reiseteilnehmer. Hier bot sich ein herrlicher Blick auf die endlosen Reisfelder. Am nächsten Tag folgte ein Besuch des Kinderheimes “Sunrise” in Tirunalveli.  An der dazugehörigen “Matric School” werden 500 Schüler/-innen aus der Region von 40 Lehrer/-innen unterrichtet. Die Gruppe pflanzte 3 Mangobäume und Pfarrer Riechel aus Jena und auch die Reisegruppe überreichten Spenden. In Pater Peters Heimatort Rajapalayam in Tamil Nadu hieß seine Familie die Gruppe herzlich willkommen. Nach der traditionellen Begrüßung jedes einzelnen Gastes servierte die Familie auf der Hochterrasse ein tamilisches Essen auf Bananenblättern, das mit den Händen gegessen wurde. Die Gruppe überreichte eine Spende der Seelsorgeeinheit Oberes Nagoldtal für das Dorf, das im Dezember von einer Überschwemmung heimgesucht wurde. Auch die Dorfbewohner hatten ein farbenfrohes musikalisches Programm vorbereitet. Am folgenden Tag führte Pater Peter durch das Priesterseminar der Schönstatt Patres in Madurai, wo er zum Priester ausgebildet wurde. 82 % der indischen Bevölkerung sind Hindus und so wurden natürlich auch einige imposante Hindu Pilgerstätten besichtigt, u.a. der Akshardham und der Meenakshi Tempel, sowie die in den Fels gehauenen Reliefs in Mahabalipuram, nahe Chennai, der letzten Station der Reise. In dieser Stadt befindet sich auch das angebliche Grabmal des Apostels Thomas. Am Nachmittag des 30.1. übergaben 10 Reiseteilnehmer in Pater Peters Dorf Lebensmittel an ca. 90 Dorfbewohner, die von Pater Peters Bruder von den Spendengeldern der Seelsorgeeinheit in Höhe von 3200 € gekauft worden waren. Auch der Verlust einer Kuh wurde ersetzt und ein blindes Paar bekam ein kleines Goldgeschenk ( ind. Gottheit) zur Hochzeit. Zwei Patres und Pater Peters Bruder erhielten Geld für die Reparatur von Flutschäden. Anschließend trat die Gruppe von Chennai aus den Rückflug nach Deutschland an.

Indien- ein farbenfrohes und gastfreundliches Land, in dem es neben prachtvollen Bauten auch viel Armut gibt. Obwohl der Müll ein allgegenwärtiges Thema ist, sind sich die Menschen der Umweltverschmutzung und des Klimawandels bewusst und werden aktiv. Erkennbar ist das an den großen Windparks im Süden und dem Flughafen in Kochi, der komplett mit Solarenergie versorgt wird. Auch wenn Indien noch an vielen alten Traditonen festhält wie dem Kastensystem und arrangierten Hochzeiten, so sind die Menschen doch erstaunlich aufgeschlossen und kontaktfreudig. Ein herzliches Dankeschön an Pater Peter für diese einmalige Erfahrung!

Kristina Tietz Wildberg

Impressionen aus Indien

© Pater Peter Leonard